Das lose
Aneinanderreihen der Figuren und Kombinationen erhielt den Spitznamen hash
(Mischmasch), was später in patter (Geplapper) umbenannt wurde. Es ist die Basis des Square
Dance und hat seinen Schwerpunkt in der Improvisation. Die Popularität des patter
ist ungebrochen. Er befriedigt damit das psychologische Bedürfnis eines Tänzers,
etwas vorher unbekanntes umgehend, elegant und ohne zu zögern gemeistert zu
haben. Dem Caller steht damit ein Mittel zur Verfügung, mit den Tänzern zu
spielen. Er hat hier die
Möglichkeit, bei gleicher Melodie, einfachste Instruktionen für Anfänger
oder schwierigste Kombinationen für Könner zu bieten. Er kann dabei testen,
wie weit die Tänzer in ihrem Können belastbar sind. Er verändert die
Formationen, bringt die Tänzer den Definitionen gemäß in andere Situationen
und stellt neue Kombinationen zusammen. Dabei kann er den Tanz zu Erklärungen
unterbrechen und seinen Einsatz frei wählen. Er kann das Tanztempo drosseln
oder forcieren, oder den Tänzern eine ‘Schrecksekunde’ zum Nachdenken
geben. Er stellt eine bestimmte Figur in den Mittelpunkt als Thema und zeigt
dabei Variationsmöglichkeiten auf. Dazu
benötigt aber der Caller ein Mittel, dem Tänzer als Höhepunkt wissen zu
lassen: Jetzt ist es geschafft! So wurde und wird die Figur allemande left als
populärer Schlußpunkt gesetzt. Dies wird oft vom Tänzer mit befreitem
Ausruf begleitet, als Zeichen, es wieder einmal geschafft zu haben. Diese
Figur als Abschluß war aber vielen Callern zu eintönig, zu wenig und nicht
überraschend genug. Die Tänzer in einem swing
the partner enden zu lassen, befriedigte ebenfalls nicht. In den 70er
Jahren wurde als Alternative aus einer Kombination heraus der mehr überraschende
Übergang in einen right and left grand entwickelt.
Auch die Situationen, die Tänzer direkt in eine promenade
Formation zu dirigieren wurde beliebt. Die neueste und eleganteste, wenn auch
schwierigste Auflösung ist, die Tänzer in der Choreographie so zu
dirigieren, daß sich dieser plötzlich, ohne eine der o.a. Auflösungsfiguren
getanzt zu haben, mit seinem Partner in der Ausgangsstellung (home position) wiederfindet und dies erst verblüfft feststellt,
wenn der Caller cool sagt: „you are
home“. Bei erfahrenen Tänzern ist dies sehr beliebt, da sie schon x-mal
die Auflösungsfiguren allemande left oder
right and left grand getanzt haben
und dies als Abkürzung schätzen.
Länge eines patter
calls
Ein patter
call Teil sollte zirka 10 Minuten dauern und 15 Minuten nicht überschreiten.
Dies ist aber nur eine ungefähre Richtmarke. Pausierende Tänzer brauchen so
nicht zu lange warten, bis sie wieder eine Chance bekommen. Wenn eine Figur
nicht auf Anhieb oder in der vorgeplanten Zeit nicht
klappt, kann ein patter call durchaus
verlängert werden, oder auch eine Pause zum Nachdenken oder ‘trocken üben’
gemacht werden. Vergessen Sie nicht die Zeit über Ihrer Arbeit mit den Tänzern
und überfordern Sie diese nicht! Eine Pause ist manchmal besser als stures
Festhalten am Erfolgszwang. Geben Sie den Tänzern damit auch Gelegenheit, den
Tanzpartner zu wechseln und neue Konstellationen zu wählen. Nach einiger Zeit
werden Sie feststellen, daß Sie die Zeit über ihr calling
vergessen! Bedenken Sie, daß sich die Tänzer bewegen und Sie nicht! Gönnen
Sie den Tänzern ihre Pausen! patter smatter (chatter) patter smatter (chatter)
- das oberflächliche Plappern - sind Phrasen und Reime, die während oder
nach Kombinationsfolgen vom Caller eingefügt werden. Dies sind eigentlich nur
unbedeutende Worte bzw. Reime, um Zwischenpausen von, zeitlich gesehen, langen
Figuren wie z.B. promenade, right and left grand, swing etc. zu füllen. Im singing call wird diese Zeitspanne vom Refrain des Songs gefüllt. Diese Reime
sind aus der Sicht des Tänzers relativ unwichtig. Für Sie als Caller ist es
aber ein notwendiges Handwerkszeug, um nicht nur die Kommandos auszurufen. Das
wirkt sonst monoton, stereotyp und mit der Zeit langweilig. Wenn Sie so
wollen, ist dies das ‘Salz in der Suppe’. Der Tänzer lernt hier auch, aus
diesen Satzgebilden heraus, den Namen einer auszuführenden Figur
herauszufiltern. Lernen Sie
anfangs nur einen für Sie markanten Satz oder Kombination, die Sie sich
selbst erdacht haben, oder die Ihnen besonders liegen, und arbeiten Sie
dauernd damit. Sie müssen sich nicht ein riesiges Potential merken, sondern
nur einige wesentliche Satzteile, die Sie später auch aus dem Stegreif
variieren und reimen können. Ernsthaft hört sowieso keiner zu! Sie müssen
aber nicht immer etwas sagen! Sie können
auch mal schweigen und dabei Luft schöpfen bzw. überlegen, was Sie als nächstes
machen wollen. Es
ist nicht wichtig
was
Sie sagen, sondern daß Sie
etwas sagen! Aber: Immer patter
smatter anzuwenden
ist genau so falsch wie nie. Hier folgen einige Beispiele, welche von vielen Callern benützt werden. Diese Zweizeiler und Einzeiler sind keine eigene ‘Marke’, sondern sind allgemein gebräuchlich und dienen einzig und allein dem o.a. Zweck. Es gibt auch viele exotische Reime, welche Sie vielleicht gehört haben. Überlassen sie das besser den Amerikanern und imitieren Sie keinen amerikanischen Slang. Beispiele: allemande
left with your left hand – come back with a right and left grand allemande
left with your corner sue – swing your partner round you go allemande
left with your corner maid – come back home and all promenade right
and left grand around you go – meet your girl (maid, honey) with a do sa do right
and left grand around you go – when you meet your partner all promeno hand over hand till you meet maid – take her by the hand and all promenade grand right and left around the land – every other girl with every other hand meet
a little girl & you meet your doll - promenade eight you go 'round the
hall hand over hand you go down the line – promenade your girl you’re doing fine when
you find your girl promenade the land - all the way 'round to the rhythm of
the band meet
your own & you promenade home promenade
eight go 'round the world hand
over hand till you meet that one promenade
around with the same old guy swing
& whirl then you promenade eight walk
the lady back home & have some fun with
a right & a left till you meet your mate gonna
take your lady back home again square
thru four in the middle of the land allemande
left with the corner of the hall promenade
your lady & you're doin' fine promenade
your baby you go two by ten take
a little walk go 'round the bend swing
& whirl with the pretty little girl
directional
calls Frei übersetzt: ‚direkte Anweisungen’. Normale calls haben eine feste Definition, wie sie auszuführen
sind. Directional calls sind Erklärungen, die nicht an Definitionen
gebunden sind und als Instruktionen gegeben werden. Jede einzelne Handlung, ob
Schritt oder Drehung, wird hier genau angesagt. Ein
standardisierter call kann auch zusätzlich
durch einen directional call
untermalt bzw. in Erinnerung gebracht werden z.B. do pa so = turn your partner left, your corner
by the right, your partner courtesy turn. Directional calls sind die einzigen echten Schwierigkeiten, mit
denen nicht englisch sprechende Tänzer konfrontiert werden, und nur durch
Erfahrung und Erlernen eines gewissen englischen Wortschatzes kann dies
ausgeglichen werden. Siehe ‘die Square Dance Sprache‘. Die englischen
Ausdrücke und ihre Bedeutung bezüglich Square Dance müssen Sie als Caller
selbstverständlich beherrschen, um mit directional
calls arbeiten zu können.
Die hier nachfolgenden Begriffe und Redewendungen sind keine offiziellen calls
(Figuren), auch wenn sich die Tänzer bei einigen dieser Anweisungen bewegen
müssen und die Tanzrichtung dabei geändert wird (siehe FASR).
Hier folgen die gängigsten Ausdrücke zum Gebrauch von directional calls und
sie sind bei weitem nicht vollständig. Sie können auch nie vollständig
sein, denn hier wird ‚direkt’ englisch gesprochen. across (the set) - - - z.B: … go straight across….move straight
across gegenüber, hinüber - wenn Tänzer angewiesen
werden, auf die gegenüberliegende Seite zu wechseln around (one, two etc.) - - - z.B: …..go around one person um.....herum
– hier: wenn der aktive (sich bewegende) Tänzer um einen oder zwei andere(n)
Tänzer herum gehen soll all the way around, - - - z.B: …..go all the way around
den ganzen Weg
herum - hier: ganz herum bis zur Ausgangsposition change - - - z.B: change
your hands, change girls, change partner wechseln,
tauschen - hier: die Hände / Tanzpartner wechseln / tauschen check your (formation) - - - z.B: check
your ocean wave kontrolliere,
überprüfe deine .... hier: überprüfe deine Position in der Formation =
Anweisung zur Orientierung count - - - z.B: count four hands
zähle(n) -
hier: die vorgegebenen Zahlen (Hände) mitzählen don't
stop
nicht anhalten – weiter gehen, auch über die ‘Heimat’ –
Position hinaus don't
slow down
nicht langsamer werden – hier: im Rhythmus der Musik weitergehen down the middle / center - - - z.B: ….come down the middle durch
die Mitte - hier: zur Mitte
eindrehen und zur Mitte vortreten drop hands - - - z.B: box the gnat and drop your hands
die Hände / Handverbindung loslassen face in / face out schaue
nach innen / schaue nach außen – hier im Sinne von drehen:
sich eine Vierteldrehung zur Squaremitte hin oder von ihr weg drehen face
right / left hier
im Sinne von drehen: drehe dich
nach rechts / links - Anweisung, sich um eine Vierteldrehung (90°) nach
rechts oder links zu drehen face your partner / corner hier
im Sinne von drehen: drehe dich
nach....zu....hin - sich in Richtung partner / corner drehen
und sich ihm gegenüber stellen first / second / third / fourth
das (der)
erste / zweite / dritte / vierte - Paar (Tänzer) full turn - - - z.B. right and left thru with a full turn volle
(Um)Drehung – hier: mehr als eine halbe Drehung mit Arm oder Hand. Die
Drehung ist beendet, wenn die gewünschte Tanzrichtung erreicht ist oder
eine andere Anweisung folgt if you can / those who can - - - z.B: if you can – star thru wer
kann .....wenn Du kannst – hier: Anweisung an die Tänzer, die Figur nur
dann auszuführen, wenn sie möglich ist bzw. getanzt werden kann. Diese
Anweisung setzt voraus, daß das für einen Teil der Tänzer nicht möglich
ist if you want - - - z.B: if you want - right and left thru
wenn Du willst – hier: dem Tänzer die Wahl
lassen, die Figur zu tanzen oder nicht. make an arch - - - z.B: centers make and arch and the ends turn in mache
einen Bogen – hier: die angesprochenen Paare heben ihre Hand-verbindung über
Kopfhöhe und bilden so einen Bogen meet - - - z.B: when you meet your partner / corner
treffen, hier:
auf den Partner, Corner usw. treffen move up - - - z.B: the centers move up aufrücken,
hier: geradeaus nach vorne gehen (zu einer neuen Formation) on to the next bis
zum nächsten – hier: nach einer Figur gehen die angesprochenen Tänzer oder
Paare vor in eine neue Position. Dabei kann auch in eine andere Richtung
(nach innen) gedreht werden once / twice - - - z.B: swing thru twice einmal
/ zweimal – hier: der Aufruf, eine Figur einmal oder doppelt auszuführen. one / two / three quarters - - - z.B: the girls turn one quarter in ein
/ zwei / drei Viertel – hier: eine Figur oder Drehung entsprechend weit ausführen
bzw. drehen on the ......hand - - - z.B: square thru but on the thrird hand….(swing
thru)
an der .......Hand pass..... z.B: pass three girls
passieren –
hier: an jemandem vorbeigehen pull by - - - z.B. ….shake right hands and pull by vorbeiziehen
– hier: jemanden an der gefaßten Hand vorbeiziehen. Wenn man die
entsprechende ‘Seite and Seite’ Stellung erreicht hat, löst man die
Handhaltung und tritt einen Schritt vor (a) quarter more - - - z.B: swing thru and a quarter more ein
Viertel mehr – wird hier als Zusatz zu einer Figur angesagt. Es bedeutet,
daß nach der Figur noch eine Vierteldrehung (90°) bzw. ein Viertel einer
Figur anzufügen ist. z.B. trade and a
quarter more, square thru (4) and a quarter more (=5) reverse umgekehrt
– hier: die Figur umgekehrt durchführen (z.B. nach 16 Takten des grand square die Figur ‘zurücktanzen’) roll
back zurückrollen
– hier im Sinne von drehen: aus
einer Position weg drehen und die entgegengesetzte Tanzrichtung einschlagen skip - - - z.B. skip one girl
auslassen – hier: eine Person auslassen, übersehen,
an ihr vorbei gehen step forward - - - z.B: centers step forward tritt
vor – hier: einen Schritt vortreten (siehe auch: move
up) step thru - - - z.B: everybody step thru (from an ocean wave) tritt
durch – hier: durch die Formation treten. Die Tänzer lassen, falls
notwendig, ihre Handhaltung los, treten vor und verlassen ihre Formation straight ahead - - - z.B: boys go straight ahead
direkt voraus
– hier: geradeaus vorgehen – nicht drehen! turn to..... z.B: girls turn right, boys turn left
drehen zu....
– hier: sich nach....wenden turn around / turn back - - - z.B: girls turn around for an allemande
left (her)umdrehen
– hier: sich umdrehen, die Drehrichtung ist unbedeutend oder vom Tanzfluß
abhängig (siehe z.B. Figur U turn back)
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