lt. Duden: Fortschreiten, Aufeinanderfolge, Steigerung. Progression ist auch eine englische Vokabel.
(Anhängsel, Schlußwort) ist der mögliche Abschluß eines Gesangstückes. Dies kann, muß aber nicht sein. Dabei wird nur die letzte Refrainzeile wiederholt oder im Text ergänzt. Es hat nichts mit einer Figurenfolge zu tun, sondern ist nur in der Eigenart des Gesangstückes begründet.
Struktur von singing calls
Wie oben beschrieben, ist ein singing call in sieben Teile unterteilt. Jeder Teil hat 64 Taktschläge zu 8 Tonsätzen. Jeder Tonsatz hat demnach 8 Taktschläge. (8 x 8 = 64).
Jeder Tonsatz zu acht Taktschlägen ist gleichzusetzen mit einer Zeile Gesang. In den ersten sechs Zeilen findet man die Figurenfolge verpackt (6 x 8 = 48). Jede Figur hat eine bestimmte Anzahl von Taktschlägen, gleichzusetzen mit Tanzschritten. Die Tanzschritte für eine Figur darf auch übergreifend in die darauf folgende Zeile choreographiert werden; sie sind nicht auf eine Zeile limitiert. Die Summe aller Taktschläge der Figuren darf aber die Zahl 48 nicht überschreiten.
Die letzten zwei Zeilen (2 x 8 = 16) sind für den Refrain reserviert, währenddessen gleichzeitig auch die vorher angekündigte bzw. abschließende promenade (16 Taktschläge) getanzt wird.
Hier ein Beispiel (die Choreographie bzw. der Inhalt ist unbedeutend): Wir notieren, daß jede Zeile zwar acht Taktschläge hat, die Figuren aber 'übergreifend' getanzt werden können. Die Summe bis zur sechsten Zeile einschließlich swing the corner ist hier im Idealfall 48. Die promenade wird in der sechsten Zeile vorangekündigt und danach getanzt, während der Caller den Refrain singt (16 Takte, bzw. zwei Zeilen). Hier wurde auch darauf geachtet, daß die promenade auch wirklich in 16 Schritten getanzt werden kann, d.h. eine full promenade bis zur home position.
Head (Side) couples promenade half way (8)
Come down the middle and a right and left thru (8) I say
Square thru four hands (10) go moving around
Do Sa Do (6) with the outside two
Star thru (4) and square thru 3 hands (6)
Swing the corner (6) and promenade (16)
(hier irgendeinen Refrain mit 16 Taktschlägen = zwei Zeilen anfügen)
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Dies ist der Idealfall. Kleine Abweichungen sind durchaus möglich, erwünscht und oft auch gewollt. Reduzierungen ja - aber keine Erweiterungen über 48 Taktschläge im Figurenkörper der ersten sechs Zeilen! Das schreibt die Musik vor! Lieber zuwenig als zuviel! Anfängertänzer brauchen manchmal länger, bzw. eine 'Schrecksekunde', bis sie das Kommando verstanden haben und reagieren. Das muß vorher einkalkuliert werden! Oder die Choregraphie ist schwierig, so daß auch hier extra Taktschläge vorgesehen werden müssen. So kann die Summe des Figurenkörpers für die ersten sechs Zeilen auf z.B. 42 reduziert werden. Die Musik behält dabei natürlich die 48 Taktschläge! Man hat eine 'Kunstpause' oder 'Reaktionszeit' eingeräumt. Siehe hierzu auch den Teil timing.
Präsentation und Auswahl von singing calls
Singe wem Gesang gegeben! Versuchen Sie nicht zu singen, wenn Sie keinen Ton halten können und keinen Rhythmus fühlen. Lassen Sie es sein; es schmerzt die Ohren der Tänzer und sie werden wegbleiben! Es ist keine Schande, wenn man nicht singen kann. Singen hat nichts mit Intelligenz zu tun; das ist eine Sache von Gefühl und Talent. Kleine Mängel kann man aber abstellen und man kann seinen Gesang verbessern. Ein paar Gesangstunden bei einem Musiklehrer einschließlich Atemtechnik bewirken oft Wunder.
Musik ist Geschmackssache. Wählen Sie aber anfangs Lieder aus, welche Ihnen liegen und keine, welche Ihnen zwar gefallen, aber zu schwierig in der Darbietung sind. Wählen Sie keine Schnellsprecher und eintönigen Melodien, so daß sie problemlos wieder einsteigen können, wenn Sie 'herausgefallen' sind. Wählen Sie aber markante Rhythmen, so daß die Tänzer instinktiv mit Takt gehen 'müssen'. Ein 4/4 Marsch-Takt ist zwar leicht übertrieben, aber für den Anfang gar nicht so schlecht und erfüllt den Zweck ideal. Später, bei entsprechender Erfahrung können Sie dann Ihre Wunschmelodien wieder versuchen.
Meine Erfahrung: Jeder Anfänger-Caller wählt anfangs die falschen singing calls. Sie müssen nichts beweisen! Sie singen für die Tänzer und nicht für sich! Die Plazierung und Akzentuierung der Figuren ist wichtiger als der schönste Gesang. Machen Sie den Mund auf und singen Sie die Figuren deutlich! Lieber überdeutlich als nuschelnd! Versuchen Sie nicht, amerikanischen Akzent zu imitieren! Singen Sie voll aus dem Bauch/Zwerchfell heraus und nicht über die Kopfstimme! Haben Sie Mut und singen Sie laut!
Refrain: Hier können Sie loslegen und wirklich ausdrucksvoll dazu singen! Vorher sind die Anweisungen an die Tänzer wichtiger! Die 16 Taktschläge Refrain werden gesungen, während die Tänzer ihre promenade tanzen. Wenn Sie nur eine Zeile Refrain zur Verfügung haben, machen Sie sich eine Zeile mit acht Taktschlägen dazu, indem Sie z.B. bei Zeile 7 wiederholen: promenade around the ring until you get back home I sing. Fügen Sie nun den Einzeiler Refrain mit acht Taktschlägen noch hinzu. Siehe auch: Kreieren/Modifizieren von singing calls.
Sie können auch eine Zeile des Refrains ganz weglassen und dafür eine Pause zum 'Luft schöpfen' machen. Oder Sie lassen ihn ganz weg! Der Refrain ist nicht so wichtig; er ist nur Präsentation! Aber steigen Sie bitte wieder rechtzeitig in die Melodie für den darauf folgenden Teil zur Figurenfolge an die Tänzer ein!
last Update: 10.12.1999